Wertbrief im Wechselverkehr mit Württemberg
mit vorausbezahltem Bestellgeld


Das Porto für Briefe mit Wertangabe deckte lediglich den Transport bis zum örtlichen Postamt ab. Sollte die Sendung vor Ort dem Empfänger zugestellt (= bestellt) werden, wurde dafür eine Gebühr fällig. Sie betrug bei einer Wertangabe bis einschließlich 1500 Mark 5 Pfennig, darüber hinaus bis zu einer Wertangabe von 3000 Mark 10 Pfennig. Diese Gebühr wurde in aller Regel vom Empfänger erhoben; sie konnte aber auch vom Absender im voraus entrichtet werden. Da dies recht selten geschah, gehören Sendungen aus der Pfennig-Zeit mit vorausbezahltem Bestellgeld nicht gerade zu den häufigen Erscheinungen unseres Sammelgebietes.

Bei dem nachfolgend abgebildeten Wertbrief von Köln nach Hummelburg im Allgäu wurde die Bestellgebühr vom Absender im voraus bezahlt und frankiert (offensichtlich war er sich der Tatsache bewusst, dass der Brief nach Schwaben ging ….).

Das Porto berechnet sich wie folgt:

Porto bei einer Entfernung von über 10 Meilen: 40 Pfennig
Versicherungsgebühr (5 Pf je 300 Mark) 20 Pfennig
Bestellgeld 5 Pfennig
Gesamt 65 Pfennig

Friedhelm Weinand