Interessante Portostufenbelege (3)


In Weiterführung der Artikelserie „Interessante Portostufenbelege“, in der wir in Folge 2 eingeschriebene Fernbriefe mit Eilsendung am Bestimmungsort in verschiedenen Gewichtsstufen gezeigt haben, möchte ich mit heutigem Beleg „noch einen drauf setzen“.

Wie bei den vorher gezeigten Belegen spielt hierbei auch die Eilbestellung am Bestimmungsort – jedoch diesmal in der weitaus selteneren Form, nämlich ins Ausland – eine Rolle. Zu der Versendung per Einschreiben tritt jedoch mit dem unten gezeigten Beleg noch der Rückschein hinzu.

Der vorgestellte Fernbrief ging von Halle nach Sankt Petersburg an eine prominente Adresse. Der Kaiserliche Kapitänleutnant bei der deutschen Botschaft, Herr Ritter Eugen Kalau vom Hofe, später tätig als Marineattaché in Sankt Petersburg, war der Empfänger dieses mit 85 Pfennig korrekt frankierten Briefes.

Zu dem Porto für einen einfachen Auslandsbrief von 20 Pfennig, der Gebühr für die Eilbestellung am Bestimmungsort von 25 Pfennig sowie der Einschreibgebühr von 20 Pfennig kommt noch die vorausfrankierte Rückscheingebühr von 20 Pfennig hinzu.

Ganz nebenbei sei bemerkt, dass sowohl vorausfrankierte Rückscheingebühren als auch Eilsendungen in das Ausland selten sind, in dieser hier gezeigten Kombination sicherlich Unikat-Charakter besitzen.

Andreas Roth