Mehrfachfrankaturen (7)


Aus Gründen der Sparsamkeit waren die kaiserlichen Postbeamten angewiesen, das notwendige Porto mit möglichst wenigen Marken zu verkleben (die Herstellung einer 3-Pfennig-Marke war ja genauso teuer wie die einer 50-Pfennig-Marke). Diese Anweisung konnte natürlich nicht für Privatleute gelten, die in der Regel keine große Auswahl verschiedener Wertstufen zu Hause vorrätig hatten. Das traf vermutlich auch auf Herrn Büttner aus Berlin zu, der im Juni 1875 einen Wertbrief nach Arnstadt sandte. Dankenswerterweise verklebte er das Porto in Form eines Viererblocks und einer Einzelmarke der Michelnummer 33. Hätte er den Brief am Schalter frankieren lassen, wäre wohl eine Einzelfrankatur der Nr. 36 daraus geworden. Allerdings dürfte die vorliegende Darstellung des Portos seltener als die EF einer 50-Pfennig-Marke sein.

Das Porto berechnet sich wie folgt:

Porto bei einer Entfernung von über 10 Meilen                 40 Pfennig

Versicherungsgebühr (5 Pf je 300 Mark)                           10 Pfennig

Gesamt                                                                                  50 Pfennig

Aber nicht nur vorderseitig hat Herr Büttner sich äußerst sammlerfreundlich gezeigt – auch die Rückseite des Umschlages ist nicht von schlechten Eltern…..

Friedhelm Weinand