Firmenlochungen in Krone/Adler Marken – Perfins


Ich möchte hier gerne meine Hauptsammelrichtung Perfins „Firmenlochungen in der Freimarkenausgabe Krone/Adler“ (Mi.-Nr. 45 bis 52) vorstellen.

Auch möchte ich versuchen dieses Gebiet, welches leider ja noch immer ein Stiefkind der Philatelie ist, interessierten Sammlern näher zu bringen, und anhand meines Interessengebietes Krone/Adler vorzeigen, dass es ein wirklich interessantes und vielfältiges Gebiet ist bzw. sein kann und es sich sicherlich nicht, wie man in alten Schriften oft lesen kann um minderwertiges, gar beschädigtes Material handelt sondern ein ganz wichtiger Bestandteil der Postgeschichte ist.

Als Firmenlochungen oder auch Perfins bezeichnet man Marken (auch Ganzsachen), welche meist mit Initialen der jeweiligen Firmen „durchlocht“ wurden, um eine private Verwendung der Marken zu verhindern.

Des Öfteren wurden die Marken in Streifen übereinander gelegt oder gefaltet und dann mittels eines Lochungsapparates durchlocht. Durch die verschiedenen Techniken des Faltens entstanden spiegelverkehrte oder auch Kopf stehende Lochungen.


Beispiel für eine durch Faltung entstandene spiegelverkehrte Lochung

Es gibt unter den Firmenlochungen wahre Schmuckstücke (natürlich aus den Augen des interessierten Sammlers) sowie auch relativ bzw. ganz seltene Stücke, sowohl der Lochung als auch der Briefmarke in der die Lochung vorgenommen wurde.

Genug der schönen Worte, hier mein erster Beleg:

Postauftragsbrief der Fa. Continental- Caoutschouc & Guttapercha-Compagnie in Hannover nach Königslutter vom 2.6.1897. Portogerecht frankiert mit 3x 10 Pf. Krone/Adler (Mi.-Nr. 47), das besondere daran ist das komplette Zwischenstegpaar, das mit Firmenlochung auf Brief sehr  selten ist.

Lochung der Firma Continental
bekannt mit Abstempelungen aus Hannover von 1890 bis 1908

Die Firma Continental dürfte jedem Rad- oder Autofahrer ein Begriff sein und macht heute das, was sie auch schon vor über 100 Jahren getan hat: sie stellt in erster Linie Reifen her.

Am 8. Oktober 1871 wurde die Continental-Caoutchouc- und Gutta-Percha Compagnie als Aktiengesellschaft in Hannover gegründet. Im Stammwerk an der Vahrenwalder Straße wurden u.a. Weichgummiwaren, gummierte Stoffe und Massivbereifungen für Kutschen und Fahrräder hergestellt. 1882 wurde das als Firmenlogo bekannte „Springende Pferd“ als Warenzeichen angemeldet und hat bis heute Bestand. Seit dem Jahre 1892 fertigte Continental als erste deutsche Firma Fahrrad- Luftreifen, sogenannte „Pneumatics“.

Weitere Daten und Fakten zur Firmengeschichte sind auf der Internetseite der Continental AG nachzulesen.

Man sieht an diesem Beispiel sehr gut, dass das Sammeln von Firmenlochungen in Briefmarken durchaus seinen Reiz haben kann! Sicher hat auch der Leser dieses Beitrages Firmenlochungen in seiner Sammlung. Ich bin immer auf der Suche nach Belegstücken aus dem Deutschen Reich bis Ende 1902 für mein Archiv. Zögern Sie also nicht mir Ihre Perfins als Abbildung zuzusenden.

Markus Scherz
sammlermax [at] web.de