Fremdentwertung durch Aushilfsstempel von Bayern
P 38 Antwortteil entwertet 2x mit dem Bayerischen Aushilfsstempel L 2 WOERISHOFEN / 5 NOV.
Ankunft in Sanct Ludwig im Elsaß am 6.11.00
Bei Beschädigung eines in Gebrauch befindlichen Poststempels wurde er in der Regel zur Reparatur eingeschickt. Bei völliger Unbrauchbarkeit wurde ein neuer Stempel hergestellt. In der Zwischenzeit gelangte der so genannte „Aushilfsstempel“ zur Verwendung, der ab etwa 1875 in einheitlicher Stempelform hergestellt wurde.
Diese Stempel waren nicht bei den Postexpeditionen verfügbar, sondern mussten von den Oberpostdirektionen angefordert werden. Dies geschah folgendermaßen:
- Anforderung des Aushilfsstempels mit genauer Begründung, warum.
- Zusendung des Aushilfsstempels.
- Absendung des fehlerhaften Stempels (zur Reparatur bzw. zum Ersatz).
- Erhalt des neuen oder reparierten Stempels.
- Rücksendung des Aushilfsstempels.
Der Aushilfsstempel war in der Regel ein zweizeiliger Stempel in Groteskschrift. Es kommen jedoch vereinzelt auch ein- und dreizeilige Typen vor. Der Ortsname bestand aus einer Schriftleiste in Metall. Die Tages- bzw. Monatsdaten ebenfalls. Diese Metall-Leisten wurden in den Stempelkopf eingesetzt und mittels Klemmschraube justiert. Zur Erzielung von Zwischenräumen zwischen den einzelnen Angaben wurden kleine Metallplättchen eingelegt. Bedingt durch die oft nur kurze Verwendungszeit sind viele der Aushilfsstempel relativ selten zu finden.
Quelle: Peter Sem, Bayern Spezialkatalog Bd. 2, 2. Auflage, Seite 82.
Peter Kropfelder