Die Arbeitsgemeinschaft Krone/Adler hat mit ihrem Exponat „Handbuch und Katalog zur Freimarkenausgabe PFENNIG des Deutschen Reiches von 1880“ auf der nationalen Literaturausstellung mit internationaler Beteiligung im Rang 1 mit Groß-Gold und 95 Punkten sowie dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen die höchste auf der LIPSIA 2007 vergebene Auszeichnung erhalten.
Die Jury hat von den 217 auf der LIPSIA 2007 ausgestellten Werken aus Deutschland und 17 weiteren Ländern insgesamt neun mal Groß-Gold vergeben, doch die Höchstwertung mit 95 Punkten sowie der Ehrenpreis des Freistaates Sachsen kam nur unserem Pfennig Handbuch zu.
Dies ist sicher der beste Lohn für die jahrelange Arbeit, der dem Autorenteam um Manfred Wiegand zukommen kann und ebenso eine Bestätigung für die hervorragende Arbeit in unserer Arbeitsgemeinschaft.
Die Urkunde:
Das Pfennig-Handbuch:
Mit dem Handbuch, das von der Arbeitsgemeinschaft Krone/Adler e.V. im BDPh unter maßgeblicher finanzieller Bezuschussung der Gotwin-Zenker-Stiftung für philatelistische Literatur herausgegeben wurde, setzt die Arbeitsgemeinschaft die Reihe ihrer Veröffentlichungen mit einem weiteren aufwändig gestalteten Werk fort.
Nach allgemeinen Informationen beschäftigt sich das Werk speziell mit der Herstellung und dem Druck der Freimarken Mi.-Nr. 39-44. Eine umfangreiche Darstellung ist den vielen Varianten und Unregelmäßigkeiten der Zähnung gewidmet, jeweils belegt und untermauert mit markanten Abbildungen. Ein zentraler Teil sind die Abbildungen und Bezeichnungen der vielen Farbtöne dieser Ausgabe, denen sich eine ausführliche Beschreibung der Farben anschließt.
Ein breites Kapitel wird den Sendungsarten und Versendungsformen in ihrem vielfältigen Vorkommen, getrennt nach Inlands- und Auslandssendungen, gewidmet. Die einzelnen Kategorien werden ausführlich beschrieben, so dass es künftig einfacher sein wird, Portostufen zu bestimmen und Frankaturen einzuordnen. Hier wird ein großer Teil der Postgeschichte des betreffenden Zeitraumes umfänglich aufgearbeitet mit Ausführungen und Darstellungen, die dem postgeschichtlich interessierten Sammler die nötigen Informationen zur Verfügung stellen und auch für Aussteller von großem Interesse sein dürften.
Ergänzend hierzu ist als besondere Leistung im Rückendeckel des Handbuches der Text der am 1. Januar 1880 beim Inkrafttreten der Serie gültigen Postordnung beigefügt. In diesen Text sind sämtliche bis zum Außerkrafttreten der Ausgabe am 31. Januar 1891 erfolgten Änderungen farbig bzw. mit Streichungen und entsprechenden Daten eingefügt. So kann sich der Benutzer ohne jegliches Blättern zwischen verschiedenen Dokumenten auf einen Blick über den jeweiligen Stand der Gesetzeslage und somit über die tarifgerechte Frankierung seines Beleges informieren, und ihm wird im Zusammenspiel mit dem betreffenden Kapitel ein überaus nützliches und praktisches Kompendium an die Hand gegeben.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit den möglichen Mischfrankaturen mit der vorhergehenden und der nachfolgenden Freimarkenausgabe, welchem eine jahrzehntelange Registrierung und Auswertung der beliebten Frankaturen zugrunde liegt. Eine Auswahl markanter Plattenfehler auf den Marken und erstmalig auch derjenigen auf den dazugehörigen Ganzsachen ist ebenso vorhanden wie die Ausführungen über Ganzsachen allgemein. Kapitel über Einheiten, Fälschungen, Essays, Proben, ungezähnte Marken, Specimen usw. schließen sich an.
Die vorkommenden Stempel werden relativ kurz behandelt, um einem weiteren in der Planung befindlichen Stempelhandbuch der ArGe nicht vorzugreifen. Auf besondere Entwertungen wird jedoch detaillierter eingegangen. Ein Literatur- und ein Stichwortverzeichnis beschließen das Buch.
Natürlich sind umfangreiche Bewertungen vorhanden, so insbesondere aktuelle Preise für die einzelnen Sendungsarten und Versendungsformen, soweit deren Vorkommen bisher belegt werden konnte. Auch wird der Versuch unternommen, Paketkarten zu bewerten, aber auch z.B. größere Einheiten oder spezielle Mischfrankaturen konnten aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse über deren Vorkommen erstmalig einer sinnvollen Bewertung unterzogen werden.
Obwohl der sehr hohe Spezialisierungsgrad der sog. nachklassischen Freimarkenausgaben der Deutschen Reichspost von 1875 bis 1900 bekannt ist, wird der Benutzer dieses Handbuches überrascht sein über die Vielfalt der Sammelmöglichkeiten, die sich allein bei dieser Ausgabe bieten und die mit mehr als 500 farbigen Abbildungen in den Kapiteln informativ erläutert sind.
Format DIN A4, 299 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover mit Fadenheftung, Göttingen 2006
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