Bahnpost Helsinki – St. Petersburg

Die Postbeförderung auf der am 11. September 1870 vollständig in Betrieb genommenen Strecke Helsinki – St. Petersburg begann im selben Jahr. Zunächst wurden von Postbediensteten begleitete, versiegelte Postsäcke befördert, ab 30. November 1870 kursierten Bahnpostwagen auf der gesamten Strecke.

Für die Stempelung der in den Bahnpostwagen bearbeiteten Sendungen kamen entsprechende Stempel zum Einsatz. Von den Jahren 1894 – 1915 wurde der Stempel „H: FORS – StP. BURG“ verwendet.

Nach der Umbenennung von St. Petersburg in Petrograd, trat an die Stelle von „StP. BURG“ die Bezeichnung „P. GRAD“. Der letztere Stempel war bis 1918 in Gebrauch.

Auf der Vorderseite steht folgender Text:

Diese Karte wurde irrtümlich mit deutschen Marken frankiert und aus Versehen in Rußland abgestempelt.“

Der finnische Postbeamte entwertete die Mi.-Nr. 46 mit dem Streckenstempel Helsinki – St. Petersburg und schlug den T-Stempel für Nachporto ab. Die Postkarte wurde dann nach Deutschland geschickt, wo sie am 2. September 1899 eintraf. Sie wurde dort wie ein unfrankierter Brief behandelt und mit 20 Pfennig taxiert.


Manfred Schmitt