Porto und Gebühren für Sendungsarten und Versendungsformen:
80 Pfennig

BeschreibungGültigkeit
Wertbriefe bis einschl. 10 Meilen und bis 3.600 Markab 01.01.1875
Wertbriefe bis einschl. 10 Meilen und bis 600 Mark
mit Eilbestellung und Zustellung von Brief im Ortsbestellbezirk
ab 01.01.1875
Wertbriefe über 10 Meilen bis 900 Mark
mit Eilbestellung im Ortsbestellbezirk
ab 01.01.1875

Wertbriefe bis einschl. 10 Meilen und bis 3.600 Mark

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Auf diesem Wertbrief sind die Freimarken vorschriftsmäßig weit auseinander verklebt. Die Entwertung erfolgte mit einem nachverwendeten sächsischen Stempel RADEBERG. Violette Tinte harmoniert sehr schön mit den Farben der Marken.

Wertbriefe bis einschl. 10 Meilen im Wert von 300 Mark mit Eilbestellung und direkter Briefzustellung

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Wertbriefe mit der Zusatzleistung Eilzustellung sind selten zu finden. Auf den Briefen war „der angegebene Werth der Sendung mit Rothstift in die Augen fallend zu unterstreichen“. Für die Entfernung von Pommritz nach Bautzen für eine Entfernung von 2 Meilen wurden 20 Pf. Porto berechnet zuzüglich der Mindestversicherungsgebühr von 10 Pf. für den Wert von 5 Mark. Hinzu kam die Eilbestellgebühr, die normalerweise
25 Pf. betrug. Dafür wurde aber nur ein Benachrichtigungsschein zugestellt, und der Adressat musste den Brief dann von der Post abholen. Wenn jedoch nicht nur der Schein, sondern der Brief direkt ins Haus bestellt werden sollte, war die doppelte Eilbestellgebühr zu bezahlen. Das waren hier 2 x 25 = 50 Pf. Das hat der Postbeamte auch deutlich notiert. Eine sehr seltene Darstellung!

Wertbriefe über 10 Meilen bis 900 Mark mit Eilbestellung im Ortsbestellbezirk

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Bei 740 Mark wurde eine Versicherungsgebühr von 15 Pf. berechnet zuzüglich 40 Pf. Entfernungsporto. Zusammen mit der Eilbestellgebühr von 25 Pf. ergab sich ein Gesamtporto von 80 Pf. Dieser Brief ist ein Beispiel für deutsch-deutschen Wechselverkehr: Aus dem Reichspostgebiet nach Bayern!

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Ähnlicher Brief wie oben, hier mit einem Betrag von 900 Mark, was ebenfalls 15 Pf. Versicherungsgebühr erforderte. Zusammen mit dem Porto und der Eilgebühr ergaben sich auch hier 80 Pf.