Umschlag 10 Pf. karmin, Mi.-Nr. U 13B

Der Umschlag in großem Format wurde – wie auch derjenige im kleinen Format, Mi.-Nr. U 13A, und das Streifband 3 Pf. braun, Mi.-Nr. S 8 – ab 10. Dezember 1890 nicht mehr verkauft. Gemäß Verfügung Nr. 10 vom 12. Februar 1894 (Amtsblatt S. 33f.) waren sowohl Umschlag als auch Streifband bis Ende Juni 1894 gültig und konnten vom 1. Juli bis spätestens Ende Dezember 1894 zum Nennwert des Wertstempels gegen Freimarken zu 10 oder 3 Pf. umgetauscht werden.

Der abgebildete Umschlag ist vom 30. Juni 1894, dem letzten Tag der Gültigkeit. Zudem hat er die Uhrzeitgruppe 9-10N., die vermutlich den letzten Postabgang dokumentiert. Im in gerader Linie etwa 40 km entfernt liegenden Hausach wurde die Ankunft mit einem Stempel vom 1. Juli 1894 1-7V. bestätigt.

Wenn auch eine philatelistische Beeinflussung bei solchen „Datenbelegen“ nicht auszuschließen ist, so sind sie meines Erachtens dennoch sammelwürdig. Man muss in diesem Fall auch berücksichtigen, dass sich ein Aufbrauch
der genannten Ganzsachen über etwa 31⁄2 Jahre hinzog und dass die Post- bediensteten die Gültigkeit bzw. den Eintritt der Ungültigkeit im Auge behalten mussten, was manchmal vergessen bzw. übersehen wurde, da die bildgleichen Freimarken weiterhin gültig waren.

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