So manche Besonderheit erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Entsprechend erkennt man auf den ersten Blick bei einer flüchtigen Betrachtung des hier gezeigten Belegs auch nichts wirklich Außergewöhnliches. Gut – es handelt sich um einen Briefumschlag mit Firmenzudruck in einer ordentlichen Papierqualität, was bei einer laut Aufdruck Papier-Grosshandlung & Papierwaaren- Fabrik aber auch nicht anders zu erwarten ist. Sonst scheint es sich um einen gewöhnlichen Standardbrief im Inland mit einem sauber abgeschlagenen Gitterversuchsstempel Coburg * 1 b zu handeln, der am 7. März 1891 von Coburg nach Michelau in Bayern geschickt wurde. Ein Beleg, wie er sich doch recht häufig findet.

Auf den zweiten Blick nimmt man dann aber schnell das Besondere dieses an sich gewöhnlichen Belegs wahr. Denn bei der frankierten Krone/Adler-Marke zu 10 Pfennig handelt es sich um eine lebhaftrosarote Marke im schmalen C-Format (47Cb). Wer Formate der Krone/Adler-Ausgabe sammelt, der weiß, dass unzweifelhaft schmale Marken mit nur 12 vollständigen Zähnungslöchern bei dieser Ausgabe nicht leicht zu finden sind, weil Marken im C-Format bei einer maximalen Breite von nur 19 mm oft das 13. Zähnungsloch schon im Ansatz erkennen lassen. Auf Beleg sind wirklich schmale Krone/Adler-Marken selten.

Andreas Uhr, Wolfenbüttel, uhrdresden[at]aol.com