Rohrpost mit Nachgebühr


Auf Rohrpostbelegen findet man meist im linken oberen Bereich eine mit Rotstift notierte Zahl, den Leitvermerk zum für den Adressaten zuständigen Postamt.

Nachfolgend abgebildeter Beleg (Rohrpost-Ganzsachenumschlag 30 Pf. Krone/Adler – Mi.-Nr. RU3) erweckte mein Interesse, da neben der in rot notierten „30“ noch eine blaue Notierung „20“ vorhanden ist.

Die Erklärung der blauen „20“ ist recht leicht zu ergründen gewesen. Es handelt sich um ein, wie üblich in blau notiert, zu erhebendes Nachporto.

Schöneberg nahm erst ab 5.1.1894 am Rohrpostdienst teil, so dass ein Briefporto von 10 Pf. für die Beförderung außerhalb der Rohrpost zu frankieren gewesen wäre. Das Fehlporto von 10 Pf. sowie ein Zuschlagporto in gleicher Höhe waren nachzuerheben und sind damit mit Blaustift taxiert.

Dirk Schmietendorf