Noch nie gesehen – oder noch nicht beachtet?


Sie haben ja so Recht; kein Plattenfehler, kein Stempel, keine  katalogisierte Farbe und im Michel auch nicht gelistet – trotzdem selten, beachtenswert und allemal sammelwürdig: Die Zählstreifbänder der Reichspost.

Ob Briefmarke oder Ganzsache, alle in der Reichsdruckerei hergestellten Artikel wurden nach der Produktion mittels Zähl-Streifbändern per festgelegter Stückzahl auf Paletten abrufbereit für die Reichspost bevorratet.


Abbildung 1: Blick in den Lichtsaal der Reichsdruckerei mit
dem Aufseher in der Mitte rechts am Pult (Sammlung J. Schmöckel).

Wurden die Freimarken zu 10 Pfennig noch in 100er Bogen à 100 Stück (das sind 10.000 Marken im Gesamtwert von 1.000 Mark) abgezählt, so wurde die Ganzsachenkarte der Pfennig-Ausgabe, zumindest im Jahre 1884, mit einem grünen Zähl-Streifband per 50 bereit gehalten.


Abbildung 2: Ganzsachenkarte mit dem Druckdatum 684 und
dem dazugehörigen Zähl-Streifband (Sammlung Mette, Uelzen).

Postgeschichtlich könnte das folgende Bild die Krone/Adler-Sammler besonders interessieren.


Abbildung 3: Ein Zähl-Streifband für Streifbänder (!) in der Farbe braun:
Die Drucksachen-Streifbänder zur neuen Markenausgabe Krone/Adler in der jetzt neuen korrekten UPU-Farbe braun.
Zusätzlich der Ergänzungsdruck NEUE POSTWERTZEICHEN, damit nur ja nicht zu früh diese Stücke verkauft wurden. Der Zudruck wiederholte sich später nicht (Sammlung Mette, Uelzen).

Sie haben Ergänzungen in Ihrer Sammlung oder Dublettenkiste zu diesem kleinen Ausflug? Dann senden Sie sie doch einfach, auch als Farbkopie, oder besser als Scan (300 dpi JPG), an

R. Linden,
Fischbachtal.
Email: Fu.R.-Linden [at] t-online.de