Wir kennen lediglich drei aptierte preußische Rahmenstempel in Antiquaschrift, die durch die Hinzufügung der Postamtsziffer an die Norm angepasst wurden, die seit 1. Juli 1875 offiziell in Kraft war. Eine ähnliche Type wie die beiden hier gezeigten ist der Stempel von LAUBAN 2, bei dem als Aptierung die zweite Zeile entfernt und die Postamtsziffer eingesetzt wurde.

Bei diesen beiden Stempeln ist die Aptierung sehr einfach zu erkennen durch die asymmetrische Anordnung der Postamtsziffer. Sie wurde in der ersten Zeile neben dem Ortsnamen eingesetzt.

Es war durch das Reichspostamt gestattet noch vorhandene Stempel weiterzuverwenden. Dazu mussten sie an die neue Norm angepasst werden. Im Regelfall sollten sowohl die Postamtsziffer als auch Sterne bzw. Stern und Unterscheidungsbuchstabe eingefügt werden.

Es gibt sowohl bei den nicht so seltenen Einkreisstempeln, meist in Groteskschrift, als auch bei den Rahmenstempeln einige Postorte, bei denen lediglich die Postamtsziffer eingefügt wurde. Meist war dies bedingt durch zu geringen Raum in der zweiten Zeile des Stempels, wie auch bei den beiden hier gezeigten.

BRESLAU 2. / OBERSCHL. BAHNF.

Der aptierte Stempel von Breslau ist nur von 1875 belegt.

Altdeutscher Preußen-Stempel

Aptierter Normstempel

GOLZOW 1. / REG. BEZ. FRANKFURT A./O.

Der aptierte Stempel von Golzow ist belegt von 1875 bis 1880. Offenbar behalf sich das Postamt in Golzow bis zur Aptierung mit handschriftlicher Entwertung. Der abgebildete Preußen-Stempel ist vom 14. 4. 1875, die handschriftliche Entwertung vom 5. 6. 1875, das früheste Datum der Aptierung vom 5. 12. 1875. In diesem halben Jahr wurde die Aptierung wohl ausgeführt.

Aptierter Normstempel

Manfred Schmitt