Porto und Gebühren für Sendungsarten und Versendungsformen:
65 Pfennig

BeschreibungGültigkeit
Briefe über 15 g bis einschl. 250 g
mit Einschreiben und Eilbestellung im Ortsbestellbezirk
ab 01.01.1875
Postkarte mit Eilbestellung in den Landbestellbezirk
60 Pfennig zur festen Gebühr von 60 Pfennig
ab 01.01.1889
Rohrpostbrief aus Berlin nach außerhalb des Rohrpostnetzes
mit Eilbestellung
ab 01.01.1877

Briefe über 15 g bis einschl. 250 g mit Einschreiben und Eilbestellung
im Ortsbestellbezirk

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Briefe mit zwei Zusatzleistungen sind selten. Hier zeigen wir einen Brief der 2. Gewichtsstufe mit Einschreiben und Eilzustellung im Ortsbestellbezirk. Der Brief wurde mit den Marken zu 5-, 10- und 50-Pfennig der Serie Pfennige korrekt freigemacht. 

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Ein Einschreiben-Eilboten-Brief von Mannheim nach Heidelberg in anderer Variante, aber ebenfalls mit drei verschiedenen Wertstufen freigemacht.

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Weitere Möglichkeit der Freimachung, wie beim ersten Brief mit drei Freimarken, der geringsten Anzahl, die für diese Wertstufe möglich ist.
Ab 1. April 1891 wurden die Umschläge mit einem liegenden roten Kreuz anstelle des roten Unterstreichens des Eilbotenvermerkes versehen.

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Sehr klare Angabe des Verlangens der Eilbestellung und des Einschreibens. Hier wurden insgesamt fünf Freimarken verwendet. Vermutlich hat der Bekleber gerechnet: 20 Pf. für Doppelbrief, 20 Pf. für Einschreiben, und den restlichen Betrag von 25 Pf. hat er dann aus mehreren Marken zusammengesetzt.

Postkarte mit Eilbestellung in den Landbestellbezirk (Festbetrag 60 Pf.)

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Ab dem 1. Januar 1889 wurde eine feste Landbestellgebühr von 60 Pf. von der Reichspost verlangt. Gegenüber der vorigen Regelung war dies eine Reduktion um 20 Pf.

Das Porto für die Postkarte von 5 Pf. zuzüglich 60 Pf. Landbestellgebühr ergaben den ungewöhnlichen Betrag von 65 Pfennig. Eilboten in den Landbestellbezirk sind generell selten, auf Postkarten noch seltener als auf Brief. 

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Es war nicht einfach, das Gesamtporto von 65 Pf. auf einer Postkarte unterzubringen, wenn zu dem Wertstempel der Ganzsachen noch
5 Freimarken aufgebracht wurden.

Rohrpostbrief aus Berlin nach außerhalb des Rohrpostnetzes mit Eilbestellung

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Es sind einige Eilbotenbriefe aus Berlin bekannt, die per Rohrpost aufgegeben wurden. Ein bekannter Empfänger war die Schlesische Zeitung in Breslau.

Der Rohrpostbrief kostete 30 Pf. Die Kosten für den Transport außerhalb des Rohrpostnetzes setzten sich zusammen aus dem Briefporto von
10 Pf. und der Eilbestellgebühr von 25 Pf., was insgesamt 65 Pfennig ergab.