Porto und Gebühren für Sendungsarten und Versendungsformen:
100 Pfennig

BeschreibungGültigkeit
Brief über 15 g bis einschl. 250 g mit Eilbestellung
im Landbestellbezirk zum Festbetrag von 80 Pfennig
ab 01.03.1882-31.12.1888
Drucksache über 250 g bis einschl. 500 g mit Eilbestellung
im Landbestellbezirk zum Festbetrag von 80 Pfennig
ab 01.03.1882-31.12.1888
Briefe mit Nachnahme bis 30 Mark und über 10 Meilenab 01.01.1875-31.05.1890
Paket bis 5 kg über 10 Meilen für 2 Pakete01.01.1875

Brief über 15 g bis einschl. 250 g mit Eilbestellung im Landbestellbezirk
(Festbetrag 80 Pf.)

pastedGraphic.png

Brief der 2. Gewichtsstufe mit Eilbestellung in den Landbestellbezirk. Die Eilbestellung unterlag dem Festbetrag von 80 Pf. Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein so hoher Betrag von 1,00 Mark mit so niedrigen Wertstufen frankiert wurde. Offensichtlich musste der Absender oder Postbeamte suchen, wohin er die Marken kleben konnte. Sehr seltene Darstellung!

Drucksachen über 250 g bis einschl. 500 g mit Eilbestellung im Landbestellbezirk (Festbetrag 80 Pf.)

pastedGraphic_1.png

Sind schon Briefe per Eilboten in den Landbestellbezirk selten, so sind Drucksachen als noch seltener anzusehen.

Das Porto für die Drucksache beträgt 20 Pf., hinzu kam die Eilbestellgebühr von 80 Pf. = 100 Pf., wie verklebt. Bei der Größe dieses Adressträgers war es kein Problem, die Marken aufzubringen.

Briefe mit Nachnahme bis 30 Mark und über 10 Meilen

pastedGraphic_2.png

Briefe mit hohen Nachnahmebeträgen waren bis zur Reformierung des Nachnahmewesens im Jahr 1890 sehr teuer. Bei einer größeren Entfernung schlug schon das Entfernungsporto mit 40 Pf. zu Buche, 60 Pf. Nachnahmegebühr kamen hier hinzu. Deshalb ist aus den über 15 Jahren der Geltungsdauer dieser Regelung bisher nur eine Handvoll Belege mit Porto und Gebühr von 1,00 Mark oder höher bekannt.

Pakete bis 5 kg über 10 Meilen für 2 Pakete

pastedGraphic_3.png

Es wurden 2 Pakete im Gewicht von je 5 kg von Striegau nach Neidenburg über eine Entfernung von 84 Meilen verschickt.
Jedes Paket kostete 50 Pfennig, sodass der Gesamtbetrag korrekt mit zwei Marken der 50 Pf. Mi.-Nr. 44 frankiert wurde.