Plattenfehler Mi.-Nr. 35I - Massenware?


Nahezu jeder Sammler der PFENNIGE-Ausgaben hat den im Michel beschriebenen und bewerteten Plattenfehler „abgeplatteter rechter Seitenrand“ in seiner Sammlung.

Also was soll dieser Beitrag?

Er soll zeigen, dass alleine DIESER Plattenfehler schon die Grundlage für eine Spezialsammlung bilden kann. Wie sich dies darstellen kann, möchte ich anhand einiger Beispiele zeigen.

Plattenfehler in normaler Form:     Plattenfehler in abweichender Form:

Die „offene Form“, wie ich sie einmal bezeichnen möchte, ist bisher erst in wenigen Exemplaren nachgewiesen. Hier offenbart sich also noch ein breites Forschungsspektrum.

Man kann den Plattenfehler 35 I aber auch sonst nicht als „Allerweltsstück“ bezeichnen.

Da sind ja schließlich noch die verschiedenen Farben, auf denen er sich in gleichmäßigem Verhältnis zeigen sollte – aber weit gefehlt.

Wer kann 35 I auf allen Farben nachweisen?

35 a I 35 aa I  35 ab I 35 b I 35 c I

Doch damit nicht genug.

Der Plattenfehler tritt in senkrechter Reihe auf den Bogenfeldern 60 bis 100 des rechten Schalterbogens auf. Also ist die Möglichkeit einer Kombination von Plattenfehler + Format durchaus gegeben, wenn man sich die gängigen Theorien des Zähnungsvorganges vor Augen hält. Einfach ausgedrückt bedeutet dies:

Der Vorschub der Zähnungsmaschine erfolgte nicht immer  in gleichem Maße, daher kann – um eine akzeptable Zentrierung des zu zähnenden 10er-Streifens – auch eine manuelle Korrektur vorgenommen werden.

Insofern kann also ein „korrigierendes Eingreifen“ des Maschinenführers, gerade im Bereich der letzten  Zähnungsreihen (8. bis 10.), durchaus erforderlich gewesen sein.

Daß dies tatsächlich der Fall war, kann man anhand der abgebildeten Beispiele erkennen.

Und hiermit eröffnet sich dem interessierten Sammler eine weitere Möglichkeit, seine Kollektion von anderen abzusetzen, denn die Formate sind ja auch noch mit den Farben kombinierbar …

35 a I CE 35 aa I CE 35 c I CE 35 a I C

Zieht man nun ein Fazit, so ergibt sich eine doch recht überraschende Vielfalt, was den Plattenfehler 35 I anbelangt.

Sind die Kombinationen von Plattenfehler + Format schon weniger häufig, so gibt es doch noch eine Steigerungsmöglichkeit.

Im Herstellungszeitraum der Ausgabe PFENNIGE traten aufgrund der Masse auch Materialbrüche der in höchstem Maße beanspruchten Zähnungskämme auf.

Jeder versierte Sammler kennt die „ausgefallenen Zähnungslöcher“ (FZL).

Man versteht darunter einen Materialbruch in Form eines oder mehrerer Stifte des Zähnungskammes (ausführlich siehe Handbuch „Freimarkenausgabe PFENNIG“ der Arbeitsgemeinschaft Krone/Adler).

Auch bei der Zähnung der Nr. 35 traten solche Schäden auf. Daraus ergibt sich eine dritte Variationsmöglichkeit, seine Sammlung auszubauen. Allerdings dürfte es schon schwierig werden, denn versucht man die Wahrscheinlichkeit einer Kombination von

PLATTENFEHLER + FORMAT + FZL zu errechnen, so kommt man auf 1 zu … ?

Deshalb möchte ich diese „kleine Rarität“ hier vorstellen.

35 a I C FZL o8

HERBERT FUCHS
fuchs.rascheid [at] t-online.de

würde sich über Meldungen hier nicht genannter Kombinationen zu Mi.-Nr. 35 I freuen.

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