Entwertungen mit Maschinenstempel |
Die Norddeutsche Post, Vorgänger der Reichspost, begann 1867 mit der Erprobung von Stempelmaschinen. Diese Maschinen wurden in England schon genutzt. Der Sinn dieser Maschinen gegenüber der Handstempelung durch Postbeamte lag in der höheren Stundenleistung der abzufertigenden Briefe und Postkarten, obwohl die Stücke vorsortiert werden mussten. Auch im Deutschen Reich wollte man (schon damals) Personal einsparen. Im Gegensatz zu heute wurde jedoch eine ausführliche Probephase vertraglich vereinbart. Die ersten Tests in den Großstädten Berlin und Hamburg mit der Hinrichsen-Maschine (1867 – 1873) verliefen nicht zur allgemeinen Zufriedenheit. Trotzdem wollte man diese Entwicklungs- und Rationalisierungs-Chance nicht ungenutzt lassen und probierte weitere Modelle aus. Der 2. Maschinen-Typ war die Haller-Stempelmaschine (1881 – 1909), die 3. Type die Hoster-Stempelmaschine (1883 – 1887). Auf der abgebildeten Postkarte sind die Stempel der Haller- und der Hoster-Stempelmaschine zu sehen. Der Wertstempel wurde mit dem Hoster-Maschinen-Stempel BERLIN. C. 2 * * am 17. 10. 85 – 1 - 2 N abgestempelt. Dieser Stempel sitzt schräg unter dem Werteindruck. Die Karte wurde von der Stempelmaschine nicht richtig transportiert und rutschte von der Führungswalze schräg nach unten. Auszug aus der Originalbeschreibung der
Funktionsweise: Aus diesem Grund wurde der Wertstempel nochmals
per Hand entwertet mit dem Handstempel BERLIN , C. 2. * e am 17. 10. 85 – 1 - 2 N, Der Ankunftsstempel in Dresden ist der Haller-Maschinenstempel DRESDEN ALTST. 1 * T am 17. 10. 85 – 8 – 10 N. Die Haller Ankunftsstempel wurden im Normalfall Kopf stehend links unten abgeschlagen. Alle Maschinenstempel haben eine bestimmte Charakteristik und sind daher relativ einfach zu erkennen. Eine vorzügliche Schriftenreihe ist von Walter Kohlhaas und Inge Riese herausgegeben worden, zu erwerben bei Infla Berlin. Angaben in diesem Artikel beziehen sich auf diese Schriftenreihe. Manfred Schmitt |