Plattenfehler als Mehrfachfrankatur


Am 26. August 1886 teilte die Firma Schnepper & Isphording aus Attendorn einem Kunden mit, dass im Moment keine Schwellen lieferbar seien. Das konnte vorkommen.

Der Schreiber der Karte hatte keine 5-Pfennig-Marke zur Hand, so nahm er zwei 3-Pfennig-Marken (Michel Nr. 39) aus der Portokasse und akzeptierte die Überfrankatur von 1 Pfennig. Auch das kam gelegentlich vor.

Nun griff der gute Mann aus seinem Vorrat an 3-Pfennig-Marken zufällig zwei Stücke heraus, die beide den Plattenfehler III ("Bruch der farbigen Linie im Kopf der Wertziffer und P von POST unten verdickt") aufwiesen. Da dieser zwar mehrfach im Bogen vorkommt, aber nicht nebeneinander, wird die Sache schon seltener.

Der Clou aber ist, dass der Portobestand der Firma nicht aus irgendwelchen 3-Pfennig-Marken bestand, sondern aus dunkelgrünen........

Und somit entstand eine (wenn auch leicht überfrankierte)

Mehrfachfrankatur der 39aaIII.

Da darf man auch schon mal großzügig über den kleinen Fehler der rechten Marke und die Eselsohren an den oberen Ecken der Karte hinwegsehen, denn nicht auszudenken, was uns entgangen wäre, wenn damals genügend Schwellen vorrätig gewesen wären.

Friedhelm Weinand